Bericht Aufenthalt in Marangu 24.10. bis 20.11.2009, Gerd und Francisca Löser
Home-care-lishes
Die Patientenzahl beim Home-care Projekt ist stark gestiegen. Statt 100 Patienten am Anfang sind jetzt mehr als 500 Menschen zu betreuen.
1 Kilo Lishe kostet 1.800,– Tsh. Es werden drei Kilogramm pro Patient pro Monat benötigt. Für 400 Patienten (manche werden von Angehörigen betreut) werden also 1.200 Kg. x 1.800 Tsh. = 2.160.000,– Tsh. = 1.080,– € gebraucht.
Aripa Marealle hat vorgeschlagen, pro Patient auf anderthalb Kilogramm Lishe runterzugehen. Es wären dann 540,– € pro Monat. Auch das ist aber zu viel für unseren Verein.
Aripa hat in Moshi beim Kilimanjaro Aids Kiwakuki um finanzielle Hilfe für die Krankennahrung gebeten; dort wird aber nicht für Lebensmittel bezahlt.
Die Abrechnungen für Lishe Produkte liegen vor.
Ein Dankesbrief von Mama Shayo an alle Freunde in Hamburg wurde uns mitgegeben.
Poor patient fund
Wir haben die Abrechnungen für die Jahre 2004, 2005, 2006, 2007 und 2008 mitbekommen. Diese sind jetzt mit der Zahlung von Herr Buhre über 1.945,– € ausgeglichen. Das Jahr 2009 ist nicht berücksichtigt.
Der Plan ist, nach drei Monaten die unbezahlten Rechnungen von armen Patienten bei MACDA einzureichen und diese dann ersetzt zu bekommen.
Renovierung Mama Ursula’s Haus
Abrechnungen sind da. Haus ist in Ordnung.
Notfallaufnahme
Herr Dr. Bernstein erzählte, dass in der Notaufnahme kein Blutdruckmesser vorhanden war. Auch kein Gips (muss aus der Apotheke geholt werden, die am Wochenende geschlossen ist) und kein Messer, um die Gipsbinden zu schneiden.
Vorratslager
Im Store wurden etliche Blutdruckmesser vorgefunden. Intensive Gespräche darüber geführt (wie alle schon vor uns), dass das Material dort sein muss wo es gebraucht wird.
Johanna hat, nach großen Auseinandersetzungen, die Genehmigung erhalten zu sortieren und einiges weg zu schmeißen. Die aussortierten Medikamente und Gegenstände wurden bei den Garagen gestapelt und standen bei unserer Abreise noch da. Schulkinder kommen unmittelbar daran vorbei. Gefährlich.
„Open books“
Während unseres Aufenenthaltes ist eine E-Mail vom finnischen Betreiber des „open books“ Projekt gekommen. Es sieht so aus, dass Helen Minja in Kürze ihre Computerausbildung für dieses System bekommt.
Reinigung des Krankenhauses
Beispielrechnungen von Jay Jey Industries und von Mussa Mngoffi haben wir bekommen. Auch ein Kostenvoranschlag für Reinigungsmittel ist da. Soweit wir es berechnet haben, würden einschließlich Gehälter für das Personal 715,– € monatlich auf uns zukommen. Haben Dr. in charge, Matron und Helen Minja gesagt, dass dies für uns zuviel ist. Dr. Uiso meinte, wir können uns die Kosten teilen. Weniger Material wäre nicht möglich. Das Government hat übrigens laut Helen Minja einen allgemeinen Mindestlohn von 100.000,– Tsh. festgesetzt.
Beim Rundgang durch die Stationen mit dem Fundi für die Renovierung mussten wir feststellen, dass der Fußboden der Toilette mit der Toilettenbürste geschrubbt wurde. Wir haben die Matron daher sehr dazu angehalten mehr Kontrolle über das Reinigungspersonal auszuüben.
Kostenvoranschlag Reifen Toyota
Es liegt ein Kostenvoranschlag für vier neue Reifen für den Krankenhaus Toyota vor. Es werden nur zwei Reifen benötigt. Also 406.000,– Tsh.
Kostenvoranschlag Renovierung Entbindungs- und Frauenstation
Achtung: Im Generatorgebäude sind mindestens sechs neue (von uns geschickte) Waschbecken und WC’s gelagert! Kostenvoranschlag auf Englisch liegt vor. Wir haben mit dem Fundi (ein Bruder vom „unserem“ Shopkeeper) eine Begehung durch die beiden Stationen gemacht. Alles vernünftig geplant. Im Kreissaal will man Trennwände zwischen den Betten einziehen. Es war als Material Glas in Aluminiumrahmen geplant. Haben zu bedenken gegeben, dass Glas beim hantieren mit Betten eventuell brechen könnte. Er will sich nach anderen möglichen Materialien umsehen.
Der Weg zur Entbindungsstation, jetzt sehr holperig, soll verbreitet und gepflastert werden.
Weitere Kostenvoranschläge
Unterlagen für die Betten: Manche Spiralen unter den Betten rosten und verderben dabei die Matratzen. Hierfür möchte das Krankenhaus spezielle Unterlagen anschaffen. Kosten pro Unterlage 10.000,– Tsh.
Verbrennungsofen: Kostenvoranschlag für Reparatur liegt vor. Allerdings hat sich die Warmwasserbereitung nicht bewährt. Es fallen somit einige Kostenpunkte weg. Dafür muss ein Teil des Schornsteines abgetragen werden um den Wärmetauscher zu entfernen. Kosten unklar. Ian Mamuya war mit Fundi da. Man wollte mit der Arbeit bald anfangen. Auf dem Krankenhausgelände wird immer noch an mehreren Stellen Abfall verbrannt.
Dental Unit: Wir haben Kostenvoranschläge für das Dental Unit mitbekommen. Allerdings meinte der Fundi von Henry Sommerfeld, dass man die Zahnarztstühle eigentlich erst mal gründlich prüfen soll bevor man weiter investiert.
Ein langes Gespräch mit Gaspar Mamuya geführt. Wie wir schon vermuteten, hat auch hier das Regime von Mama Tone zu sehr negativen Entwicklungen geführt (auch durch Aripa Marealle und Dr. Mafole bestätigt).
O.P. Bereich
Das Problem um die Sauerstoffflasche für das Narkosegerät war immer noch nicht vollständig gelöst. Zuerst war eine falsche (zu große) Flasche geliefert worden. Diese wurde dann nach einigen Tagen umgetauscht. Am 02.11. sah es so aus, dass es funktionierte. Nach einiger Zeit hörten wir, dass dem nicht so sei. Das nächste Problem war aufgetaucht: Der Anschluss passte nicht. Nach langem hin und her hat Evans auf Anraten von Gerd Löser das Teil zu Herrn Sommerfeld gebracht. Es wurde mit Herrn Sommerfeld abgesprochen, dass er klären sollte ob entweder geeignete Flaschen, ein Adapter oder ein entsprechendes Druckminderventil (ganzes Bauteil) beschafft werden müssen. Da dieses Gespräch an einem der letzten Tage unseres Aufenthaltes stattfand sollte Herr Sommerfeld das Ergebnis mit dem Förderverein in Hamburg klären.
Ambulanz
Am vorletzten Tag durften wir erleben, dass die Ambulanz wieder einsatzbereit war. Es hieß, der Motor sei kaputt, der Ersatzmotor (der schon drei Jahre auf Halde lag!) muss eingebaut werden. Aber er ist nicht komplett. Es gab große Diskussionen und letztendlich hat man Gerd Lösers Rat befolgt und erst mal kontrolliert, was nun genau kaputt ist. Es war nur eine kleine Reparatur nötig und der „neue“ Motor liegt wieder in Reserve!
Verteilung von Kindergartenbibeln und Spielzeug
Die Bibeln sind an folgende Kindergärten verteilt worden: Imani – Himo, Samanga luth. Church, Ngaruma, Mrokora primary – Kindergarten, Komalyangwe, Lyasonboro, Sembeti, Samanga primary – Kindergarten, Konkyamise, Mrokora parish – Kindergarten.
Die letzten fünf Bibeln haben wir Pastorin Anna von der Ngaruma Gemeinde zum Weiterverteilen an folgende Kindergärten gegeben. Morgai, Masia Mshiri, Ashira, Mazoezi, Mengeni. Sie soll uns darüber einen Bericht schicken.
Das in „Mamas Ursulas Haus“ vorgefundene sowie das von uns mitgebrachte Spielzeug, Schreib- und Bastelmaterial haben wir an die verschiedenen Kindergärten verteilt.
Bei der Vorstandssitzung vor unserer Reise sind wir nicht dazu gekommen noch einmal deutlich die Höhe der Kosten des Kindergartenprojektes zu erwähnen. Wir haben bei NUE einen Kostenvoranschlag über 6.647,50 € eingereicht. Um die 3.000,– € Unterstützung zu bekommen müssen wir dieses Geld auch einsetzen. 1.000,– € waren schon an Aripa Marealle geschickt worden. Wir wollten ungern die ganze restliche Summe in bar mitnehmen und wollten auch erst mal sehen, wie weit die Arbeit schon vorangegangen war. Dies führte zu Missverständnissen. Nach einigen E-Mails und Telefongesprächen war das Problem gelöst. Es wurde 8.000,– auf das MACDA – Konto überwiesen.
Die für unser Projekt fehlenden 3.000,– € wird Aripa Marealle für das Fertigstellen des Kindergartenprojekts verwenden. Die weiteren 5.000,– € sind für den Verbrennungsofen und für die Renovierung der Entbindungs- und Frauenstation bestimmt.
Schwierig war auch, dass wir anfänglich (zwei Wochen) keine Informationen hatten, was mit Herr Buhre in der Zeit vor uns besprochen wurde. Auch dies beruhte auf Fehlinformation. Herr Buhre hatte den Auftrag gegeben, uns ein Protokoll von seinen Abmachungen und Gesprächen zu übergeben, was man leider nicht getan hat. Hakuna matata!