Hamburg im Dezember 2013

 

Liebe Mitglieder und Marangu-Freunde,

zum Ausklang des Jahres möchten wir Sie herzlich grüßen, Ihnen für Ihre Treue und tatkräftige Unterstützung danken und Sie über unsere Arbeit unterrichten.  Das Jahr 2013 war für den `Förderverein Marangu e.V.´ ein sehr sorgenvolles Jahr, das vor allem geprägt war durch die immer schlechter werdende Situation der Menschen in Tansania. Wir haben unsren Etat für das Home Care Programm erheblich aufstocken müssen, um kranke, bedürftige Menschen zu unterstützen. Dazu später mehr.

Doch zunächst einmal zur aktuellen politischen Situation. Das Ergebnis des Klimagipfels in Polen muss für die Menschen in den sogenannten ´Dritte-Welt´ Ländern eine herbe Enttäuschung gewesen sein.  Schon im letzten Jahr habe ich über die Sorgen der Menschen in der Region Marangu berichtet. Die Auswirkungen des Klimawandels sind dort unmittelbar spürbar. Der Schneegipfel des Kilimanjaro ist durch die Klimaveränderung um die Hälfte geschrumpft, jetzt fließt der Regen schneller ab und führt damit zu erheblichen Bodenerosionen an den Hängen. So ist es in der gesamten Region um Marangu verboten, Bäume zu fällen. Auch die Stromversorgung durch Wasserkraft  ist hiervon dramatisch betroffen.

Diese Veränderung zeigt sich aber am schlimmsten unten in der Savanne.  Hier ist seit jetzt fast drei Jahren kein Regen mehr gefallen. Dort ist alles vertrocknet und der Staub liegt wie eine schwere Last auf allem. Viele Menschen hier haben durch den ständigen Staub schwere Augenentzündungen und der tägliche Kampf um das Trinkwasser ist eine große Belastung.

Wir haben deshalb unser Home Care Programm erheblich aufgestockt, wir überweisen jetzt monatlich € 400,- und bei Bedarf manchmal auch noch mehr. Wir sind damit allerdings an der Grenze unserer finanziellen Möglichkeiten angelangt. Durch dieses Home Care Programm werden kranke und vom Hunger bedrohte Menschen mit Kraftnahrung versorgt, außerdem besuchen ehrenamtliche Mitarbeiter unseres Partnervereines `MACDA` diese Menschen und bieten ihnen ärztliche Hilfe an. Dank einer großzügigen Spende der ´Nordheim Stiftung´ konnten wir auch unseren Poor Patient Fond wieder mit Geld ausstatten um den  mittellosen Kranken einen Besuch beim Hospital und eine Behandlung zu ermöglichen.

Ein großes Problem sind die täglichen Stromausfälle vor allem für das Hospital. Als wir uns 2012 in Marangu aufhielten  war die Stromversorgung fast jeden Tag für mehrere Stunden unterbrochen, was eine Arbeit in wichtigen Stationen des Hospitales unmöglich machte. Deshalb lief oft der große Generator, der das gesamte Krankenhaus mit Strom versorgt, aber sehr hohe Kosten verursacht. Schon seit längerer Zeit planen wir, den Operationsraum, die Entbindungsstation, die Notfallaufnahme und das Labor mit einer eigenen Stromversorgung und einem eigenen wesentlich kleineren Generator zu versorgen. Dank einer weiteren Zuwendung der `Nordheim Stiftung´ ist es uns nun gelungen diese Projekt zu starten.

Sehr erfolgreich ist unser Projekt `Ziegen und Hühner für Aids-infizierte Frauen´ Teil 1, abgeschlossen worden. Alle zwanzig Ställe sind, trotz großer Probleme bei der Beschaffung von Bauholz, fertiggestellt worden. Alle Frauen haben Ziegen und Hühner erhalten und überall hat sich inzwischen Ziegen- und Hühnernachwuchs eingestellt, auch werden auf den kleinen Hofstellen Milch und Eier erzeugt und es hat sich ein kleiner Handel entwickelt. Dank einer erneuten Zusage von `NUE´-Norddeutsche Stiftung´ für Umwelt und Natur für weitere Mittel können wir dieses Projekt fortsetzen, wir haben inzwischen mit dem Bau weiterer 20 Ställe begonnen.

Ab Mitte des Jahres haben wir dann begonnen, die Reise unserer beiden neuen Vorstandsmitglieder Jenny und Saskia  vorzubereiten. Sie haben dann die Reise im Oktober angetreten und hatten sich viel vorgenommen: Besuch aller Kindergärten und einiger Schulen, Besichtigung des Erweiterungsbaues der Darajani Sec. School, Besuch des Hospitales und der einzelnen Abteilungen und der Besuch der 20 kleinen Hofstellen mit den Ställen für die Ziegen und Hühner.

Jenny und Saskia haben sich der Sorgen, Nöte und Wünsche der Kindergärtnerinnen angenommen. Wir werden unser Programm mit der Ausbildung von Kindergärtnerinnen und der Ausstattung der Kindergärten mit Lehrmitteln und Küchen fortführen.

Auch hier in Hamburg  waren wir natürlich wieder fleißig: wir haben am Stadtteilfest teilgenommen, wir waren auf Flohmärkten, wir haben Besucher aus Tansania betreut (hier hat sich vor allem Frau Lodenkämper engagiert), wir haben unsere Vorstandssitzungen abgehalten, wir haben, auch durch den Ausschank und den Verkauf von Kilimanjaro Kaffee, um Mitarbeit im Verein geworben, und Frau Lange hat `Ihre Schüler` begleitet.

Das alles konnte der `Förderverein Marangu e.V. Hilfe zur Selbsthilfe` nur leisten weil Sie uns so großzügig unterstützt haben. Ich bitte Sie daher, bleiben Sie uns auch weiterhin gewogen und begleiten uns bei den anstehenden Projekten und Aufgaben in Tansania.

 

Der gesamte Vorstand wünscht Ihnen ein gesundes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes `Neues Jahr`.

Mit freundlichen Grüßen Ihr,

 

Hans-Jürgen Buhre