Chronologie
Sonntag 28.09.2008
Start um 6:20 Uhr Airport Hamburg, Weiterflug um 10:20 Uhr von Amsterdam, Ankunft um 19:40 am Kilimanjaro Airport. Werden von Ian Mamuya abgeholt und in einem Äthiopischen Hotel in Arusha untergebracht. Beim Abendessen lernen wir den Architekten von Ians Hotel, einen Belgier namens Jan, kennen.
Montag 29.09.2008
Nach dem Frühstück Geld getauscht, danach Euro 2000.- für den Container auf das Konto von ‘MACDA’ eingezahlt. Das neue Hotel von Ian besichtigt. Danach Fahrt mit Ian nach Marangu, Ankunft um 20:00 Uhr in der Dunkelheit. Werden dort von einer Schwester empfangen und in Mama Ursula Haus begleitet.
Dienstag 30.09.2008
Um 8:00 Uhr Besuch der Kapelle, hier werden wir von der Dr. in Charge sehr herzlich begrüßt. Stellen uns und unsere Pläne vor. Danach werden wir von Sara noch einmal herzlich begrüßt und umarmt. Um 10:00 Uhr zu einer ersten Besprechung mit Dr. in Charge, mit Dr. Lauwo und Ms. Helen Minya. Besprechen sehr ausführlich unseren Brief mit den diversen Punkten, in Vorbereitung auf die Sitzung am nächsten Tag mit dem Board des Hospitals. Am Nachmittag Installation der mitgebrachten Sparleuchten (Phillips, Osram und eine No-Name) für einen Dauertest.
Mittwoch 1.10.2008
Große Sitzung mit dem Board des Hospitals mit einer großen Runde von Teilnehmern: Ian Mamuya (Übersetzer), Dr. in Charge Uiso, Ms. Helen Minya, Rev. Kessy, ein Vertreter der Diözese, Mrs. Aripa Marealle und weiteren Herren. Am Nachmittag machen wir eine Bestandsaufname der Flur- und Hausbeleuchtungen und der Elektroinstallation der Wäscherei.
Donnerstag 2.10.2008
Starten mit Begleitung, von Eingangsgate des Kili, zu einer langen Wanderung durch die Dörfer und Felder zum Wasserfall und weiter nach Marangu. Danach völlig erschöpft ohne Essen ins Bett.
Freitag 3.10.2008
Mit Mrs. Joyce Matary zum Mengeni Teachers’ Resource Centre und zur Kilarema Schule, dort langes Gespräch mit dem Schulleiter. Der Schulleiter schildert uns seine Probleme. Ihm sind bei einem großen Sturm einige Dächer der Schule weggeflogen und daher die Verzögerung in der Kommunikation.
Am Nachmittag erste Fahrt nach Moshi wegen der Sicherungen, der Klemmen und der Sicherungstafel für die Wäscherei. Müssen leider ohne Ergebnis wieder zurückfahren.
Zu diesem Zeitpunkt wird uns klar, dass eine Reise in die Usambara-Berge aus Zeitgründen nicht möglich sein wird. Am Abend besuchen uns völlig überraschend Dr. in Charge Uiso und Helen Minya. Sie haben eine Bitte wg. Joseph Mella (Dental-Unit).
Samstag 4.10.2008
Wir starten früh nach Mwangaria, herzlicher Empfang von den Schwestern und später von Rev. Njau. Danach erste Reparaturen der Elektroinstallation. Fast alle Weltlichter sind ausgefallen und durch 7 Watt Sparleuchten ersetzt. Die Weltlichter sind für diese Anforderungen ungeeignet und zu empfindlich.
Sonntag 5.10.2008
Großer Gottesdienst in der Großen Kirche (wir nennen sie die Kathedrale von Mwangaria). Der Reverend zieht alle Register: mit 200 Kindern, 20 Taufen, diversen Musikeinlagen und einer langen Predigt, die uns von Eli übersetzt wird.
Selbstverständlich müssen mein Vetter und ich eine kleine Ansprache an die Gemeinde halten und werden über alle Maßen gelobt. Danach tränenreicher Abschied.
Montag 6.10.2008
Zweiter Versuch des Einkaufes von Elektromaterial, diesmal nehmen wir den Fundi Evans ( der sich als außerordentlich fähig herausstellt) mit. In wenigen Stunden haben wir alle Einkäufe zu vernünftigen (wir sind immer im Auto geblieben) Preisen erledigt.
Leider müssen wir dann stundenlang auf Ms. Helen Minya warten, die bei 3 Banken, wegen der anstehenden Gehaltszahlungen, in endlosen Schlangen anstehen muss. Sie hat den ganzen Tag nichts gegessen und ist völlig erschöpft.
Dienstag 7.10.2008
Um 9:00 Uhr haben wir einen Termin beim Bishop Martin Shao. Wir werden fast pünktlich empfangen, allerdings führt er dann ein elend langes Telefonat.
Wir stellen ihm unsere Pläne und auch unsere Forderungen vor, er hört fast eine halbe Stunde zu, macht sich Notizen und geht später auf alle Punkte ausführlich ein.
Danach sind wir mit dem Architekten der Diözese verabredet, er verspricht uns, die Pläne für den Bau des Schwesternhauses zu kopieren und nach Marangu zu bringen.
Am Nachmittag beginnen wir, mit dem Fundi Evans, mit der Elektroinstallation der Wäscherei. Danach habe ich einen Termin mit dem Fundi für die Reparatur des Verbrennungsofens.
Mittwoch 8.10.2008
Wir sind um 8:00 Uhr mit Ian Mamuya verabredet, leider kommt er erst am späten Nachmittag in Marangu an. Sein DalaDala wird von der Polizei gestoppt und über Stunden festgehalten. Ein fast verlorener Tag, denn wir schaffen es noch Mrs. Aripa Marealle zu treffen.
Donnerstag 9.10.2008
Um 8:00 Uhr Besuch der Kapelle mit Verabschiedung und dem Übereichen kleiner Geschenke. Danach 2. Treffen mit Mrs. Aripa Marealle (ihr Mann ist sehr krank, sie hat Medikamente besorgt) wir sprechen über die Schulen und Schulkinder. Sie hat die Projektbeschreibung und den Kostenvoranschlag für unser Kindergartenprojekt mitgebracht. Wie immer sehr ordentlich und zuverlässig. Danach Besuch des `MACDA`Büros. Um 11:00 Uhr Abreise nach Arusha. In Moshi besuchen wir Herrn Sommerfeld und den Distrikt Manager der Tanesco mit überraschenden Ergebnissen.
Freitag 10.10.2008
Unser letzter Tag, der Flieger startet um 21:00 Uhr. Vorher haben wir aber noch einiges zu erledigen. Zunächst unzählige Telefonate wegen des Containers, der immer noch in Dar-es- Salaam steht. Danach ein weiteres Gespräch mit dem Fundi für die Reparatur des Verbrennungsofens. Der Abschluss unserer Reise ist ein Besuch bei einem Röntgenarzt Dr. Limo, der uns bei der Installation der X-Ray Station und bei der Ausbildung der Mitarbeiter helfen will. Danach bringt Ian uns bei Dunkelheit auf der schrecklichen Straße von Arusha zum Airport und wir sind auf dem Weg nach Hause.
Ergebnisse und Gesprächsnotizen unserer Reise
Allgemeines
Das Ministerium für ‘Health and Social Welfare’ hat mit dem Marangu Hospital, und anderen Häusern, einen Vertrag geschlossen, der die Vergütung der Leistungen regelt. Sehr verkürzt sagt der Vertrag folgendes aus. Die Gehälter der Mitarbeiter werden vom Ministerium bezahlt, dafür werden einheitliche geringe Gebühren für die Behandlung vorgeschrieben. Auf diese Weise möchte der Staat die Krankenkosten subventionieren.
Mrs. Tone und ihr Mann haben das Hospital auf Wunsch der Angestellten verlassen. Für beide bedeutet das ein Problem, da sie nun vom Bishop keine Begründung für die Verlängerung ihres Visums bekommen und alle paar Wochen nach Kenia aus- und wieder einreisen müssen. Im Haus der Diözese dürfen sie wohl für eine Übergangszeit noch wohnen bleiben. Allerdings fehlen dem Hospital nun auch die Gelder aus Norwegen. Es sind Euro 450.- monatlich. Wir wurden gebeten, wenn auch nur für eine Überganszeit, einen Teil dieses Betrages zu übernehmen.
Die stark gestiegenen Energiepreise wirken sich in Tansania, wie in den meisten afrikanischen Staaten, ganz besonders nachteilig aus. Ein Liter Diesel kostet im Moment 1,15 Euro. Das durchschnittliche Einkommen eines Lehrers beträgt 120.– bis 160.- Euro im Monat. Viele Autofahrer sind auf das DalaDala umgestiegen, auch Ian fährt die Strecke von Arusha bis Marangu meistens mit diesem ‘Verkehrsmittel’. Wir haben es einmal versucht, es war schrecklich.
Ian Mamuya ‘Neues Hotel’
Das neue Hotel von Ian wird wirklich prachtvoll. Es erinnert stark an balinesische Architektur. Die Häuser haben Reetdächer, die Fenster sind aus besonderem Holz selbst angefertigt, alte wunderschöne Möbel werden wieder aufgearbeitet. Der belgische Architekt Jan schafft hier ein ganz besonderes Kunstwerk.
Der Container
Der Container steht immer noch in Dar-es-Salaam. Der Scheck für die Erstattung der Zollgebühren vom Finanzamt ist immer noch nicht eigetroffen. Da im Moment jeden Tag Standgebühren anfallen, wollte Ian sich das Geld (ca. 2000,- Euro) von der Diözese leihen, um den Container auszulösen. Das Geld für den Transport habe ich ihm übergeben.
Sara, Eli und Evans
Sara und Eli haben uns wie immer herzlich begrüßt. Wir haben alle Grüße und kleinen Aufmerksamkeiten aus Hamburg überbracht. Evans, der Elektriker, ist jetzt auch als Fahrer tätig.
Zunächst habe ich mich darüber etwas geärgert, weil es eigentlich genug für ihn zu tun gäbe. Er hat uns dann aber beim Einkauf sehr geholfen und versprochen, seine Arbeit im Hospital nicht zu vernachlässigen. Es mangelt ihm einfach an ein wenig Geld um notwendige Reparaturen auszuführen.
Besprechung Hospitalleitung und Board
An zwei Tagen hatten wir ausführliche Besprechungen mit der Hospitalleitung und mit dem Board des Hospitals. Es ging im Wesentlichen um unseren Brief mit den geplanten Projekten für die nächsten Jahre, um die neue X-Ray-Station und um die Situation nach dem Rausschmiss von Frau Tone.
- Die laufenden Reparaturen der Hospitalhäuser werden im Moment nicht fortgesetzt. Im M. Ursula Haus sind zwar die Decken gestrichen worden, aber sonst wurden keine weiteren Sanierungen durchgeführt. Dr. Lauwo hat sich mit uns ein paar Objekte angesehen und versprochen, sich um die Auftragsvergabe zu kümmern.
- Wir berichteten von unserem Gespräch mit Herrn Klimke und der Zusage, uns bei einem größeren Projekt zu unterstützen. Alle waren für den Bau des Schwestern- und Ärzte-Hauses und dafür den Bau des X-Ray- Zentrums zunächst zurück zu stellen.
- Der Ausbau der Dental-Unit ist immer noch ein großes Anliegen der Leitung und des Boards des Hospitals. Hier zeichnet sich auch eine Möglichkeit der Zusammenarbeit mit einer finnischen Ärztegruppe ab. Es war gerade eine finnische Ärztin im Hospital, Frau Johanna Sakkinen, mit der wir ein interessantes Gespräch hatten. Wir haben ihr unsere Ideen vorgestellt. Kurz gesagt: „Wir wollen den technischen Teil, und die Finnen den medizinischen Teil der Dental-Unit“ übernehmen. Weitere Informationen über ihre Organisation will sie uns mailen.
- Das Problem mit der Wäscherei und der Müllverbrennung ist der Hospitalleitung bekannt und bewusst. Hier wurde von der Dr. in Charge der Vorschlag gemacht, die Angestellten dieses Bereiches besser auszubilden. W ir versprachen in der kurzen Zeit unseres Aufenthaltes alles uns Mögliche zur Stabilisierung der Stromversorgung der Wäscherei zu tun.
- Der letzte Punkt unseres Briefes zum Ausbau der HIV-Station hat sich für uns erledigt. Eine steinreiche Amerikanerin, deren Sohn an Aids gestorben ist, hat es mit einer großzügigen Spende ermöglicht diverse HIV-Beratungs- und Behandlungs-Zentren zu bauen. Eines davon steht nun im Marangu Hospital, sehr schön, sehr weiß, mit kleinem Gärtchen vor der Tür und es wird gut frequentiert.
- Unserem Wunsch nach einem kompetenten Ansprechpartner wurde von allen Teilnehmern zugestimmt. Die Hospital-Leitung wurde beauftragt einen geeigneten Verwaltungs-Angestellten zu benennen.
- Auch unserem dringenden Wunsch nach einem Masterplan für alle Krankenhäuser und Krankenstationen in der Region wurde entsprochen, hier wurden wir auf unser Gespräch mit den Bishop verwiesen.
Sparleuchten, elektrische Leitungen, Sicherungen (Cut-Outs) und Kästen
Die von uns mitgebrachten Sparleuchten haben sich im Test gut verhalten. Am besten schnitt die Osram-Leuchte ab, gefolgt von der Phillips-Leuchte mit einer längeren Startzeit, das schlechteste Ergebnis zeigte die No-Name-Leuchte, sie hatte die beste Startzeit, flackerte dann aber die ganze Zeit. Alle drei Leuchten lieferten ein helles, freundliches Licht. Unser Ziel, zunächst einmal die Leitung zur Wäscherei mit allen Komponenten zu verbessen, haben wir, mir der Hilfe des Fundis Evans, erreicht. W ir haben die Klemmen der Freileitungen, die Cut-Outs und den kompletten Sicherungskasten ausgetauscht und damit die Schwachstellen beseitigt.
Besuch bei Herrn Sommerfeld und der Tanesco
Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, haben wir dann auf dem Rückweg nach Arusha Herrn Sommerfeld in seinem Labor in Moshi besucht. Herr Sommerfeld beaufsichtigt gerade den Bau eines neuen Hospitals, nach europäischen Maßstäben, für Touristen. Er ist dort für die gesamten elektrischen und elektronischen Komponenten zuständig.
Herr Sommerfeld versprach uns, nun den Stabilisator zu kaufen, das Geld hierfür hatten wir ja schon überwiesen, um die Miele-Waschmaschine zum Laufen zu bringen. Vereinbart wurde auch, die Mitarbeiter der Wäscherei in der Bedienung dieser Maschine gründlich auszubilden.
Im Anschluss an diesen Besuch haben wir dann auch noch gleich den Regional-Direktor der Tanesco besucht und ihm von der schlechten Stromversorgung des Hospitals berichtet. Er erzählte uns, dass die Tanesco eine andere Ausrichtung bekommen habe. Langfristig werde die Tanesco mit japanischer Unterstützung das gesamte Netzt erneuern. Mittelfristig, in diesem oder dem nächsten Jahr, werde die Leitung nach Marangu von 16 KV auf 33 KV umgestellt, kurzfristig, also in wenigen Wochen / Monaten, bekäme das Hospital einen eigenen Trafo.
Dann rief er, noch in unserem Beisein, einen Mitarbeiter an und beauftragte ihn, am nächsten Tag nach Marangu zu fahren, um sich den Hauptanschluss des Hospitals anzusehen und ihn persönlich zu unterrichten.
Dental-Unit und Joseph Mella
Dr. in Charge Uiso und Helen Minya stellten uns einen jungen Mann vor, der bisher in der Dental-Unit als Techniker gearbeitet habe. Da er besonders begabt und fähig sei, möchten sie ihn gerne zu einer drei-jährigen Ausbildung nach Dar- es-Salaam schicken. Hierzu bräuchte er aber einen Vorschuss für das Schulgeld. Wir haben Dr. in Charge unsere Unterstützung mit Euro 300.- zugesagt, unter der Voraussetzung, dass Joseph Mella einen Fünf-Jahresvertrag mit dem Hospital für die Zeit nach seiner Ausbildung unterschreibt.
Joyce Matary, Mengeni und Kilarema Schule
Das Büro und Ausbildungszentrum von J. Matari in Mengeni hat endlich einen Elektroanschluss von der Tanesco bekommen. Allerdings hat die Tanesco den Strom noch nicht eingeschaltet, weil die Installation im Schulungsraum noch nicht abgeschlossen ist. Es fehlen noch die Beleuchtung und damit die Deckenplatten und die Steckdosen. Wir haben Mrs. Aripa Marealle Euro 400,- übergeben um die Installation fertigstellen zu lassen und auch um die Stabilisatoren für die Computer zu erwerben. Ein junger Finne, mit entsprechender Erfahrung, hat seine Hilfe zugesagt, so dass unsere Spenden nun vielleicht doch noch zum Einsatz kommen. J. Matari ist bestens ausgebildet und voller Tatendrang.
Der Besuch in der Kilarema Schule war nicht so erfolgversprechend. Der Schulleiter machte einen etwas überforderten Eindruck. Er sagte, er sei nicht dazu gekommen die Briefe von Olaf Schröder zu beantworten, weil bei einem Sturm einige Dächer seiner Schule weggeflogen seien und diese erst repariert werden mussten. Mit sanftem Druck und der Unterstützung von J. Matari habe ich dann aber doch eine Reihe von Briefen für die Schüler in Nenndorf bekommen. Im November werde ich mich mit Olaf Schröder, einer Kollegin von ihm und Schülern treffen.
Mwangaria Solar-System + Kühlschrank, Kirche, Kindergarten, Schule
Das Solar-System in Mwangaria funktioniert gut, die Akkus waren geladen, die Installation war bis auf eine Schwachstelle in Ordnung, jedenfalls liegen die Probleme nicht an den in Moshi gekauften Leitungen. Bis auf wenige Exemplare waren alle Weltlichter ausgefallen, sie sind für diese Ansprüche zu empfindlich, einige total von Insekten eingesponnen oder verdreckt. Der Pastor hatte fast alle durch 7 Watt Sparleuchten ersetzt. Ich empfehle für weitere Installationen Korblampen zu verwenden, um die Sparleuchten vor äußeren Einflüssen zu schützen. Den Kühlschrank habe ich direkt auf den Akku geschaltet, abgetaut, reinigen lassen und eine Einweisung durchgeführt. DerPastorNjaumöchtedenKindergartenfertigstellen,daIssigaudamiteinverstandenist, habeichzugestimmt.
Die Schulen sind nach wie vor in einem schrecklichen Zustand.
Ambulanz-Auto, neue Reifen
Das Ambulanz-Auto könnte nach dem Eintreffen des Containers und einiger Ersatzteile wieder in Betrieb genommen werden. Allerdings machte Eli mich auf den schlechten Zustand der Reifen aufmerksam. Sie sind abgefahren, kein Mensch weiß warum, und durch das lange Stehen des Fahrzeugs spröde. Da Eli versprach, jeden Morgen für uns zu beten und uns in Zukunft zu jedem Weihnachtsfest eine Karte zu schicken, habe ich das Geld an Dr. in Charge für den Kauf neuer Reifen übergeben. Das Hospital braucht das Fahrzeug dringend, und es war auch immer eine gute Einnahmequelle.
Besuch bei Bishop Martin Shao
Im Wesentlichen haben wir dem Bishop die Punkte, die wir mit dem Board des Hospitales besprochen haben, noch einmal vorgetragen. Er hat sich für unsere Arbeit bedankt und seine Unterstützung zugesagt. Seine Bitte war, dass wir ihm unsere Anliegen noch einmal schriftlich mitteilen. Dieses habe ich ihm zugesagt. Ein Masterplan für alle Hospitäler ist in Arbeit, das Marangu-Hospital ist in diesem Plan, mit Schwerpunkt für die Entbindungs-, die Kinder- und Säuglings-, und die Dental-Versorgung, zuständig. Die Idee mit der neuen X-Ray-Station fand der Bishop sehr interessant. Eine weitere Bitte von ihm war, einen Krankenhaus-Verwaltungsfachmann über den SES zu engagieren, hier hätten sie in der Verwaltung der Diözese ein großes Problem. Unterstützung benötigten sie besonders bei einer Krankenhausreform zur Verminderung von Kosten in den einzelnen Hospitälern und Krankenstationen.
Baupläne für das Schwestern- und Ärztehaus, X-Ray-Station
Die Baupläne für das Schwestern– und Ärztehaus, die uns der Architekt der Diözese nach Marangu brachte, erwiesen sich leider als völlig überzogen. Die Kosten für diesen Prachtbau beliefen sich auf über Euro 250.000.- und würden Herrn Klimke sicher etwas überfordern.
Nach einigen Diskussionen mit Ian haben wir dann vorgeschlagen, den Bau der X-Ray Station als nächstes Bauprojekt Herrn Klimke vorzustellen.
Reparatur des Verbrennungsofens
Der Verbrennungsofen ist mit einem Metalldach aus nicht rostendem Stahl versehen worden, dieses Dach muss aber noch befestigt werden. Die Reparatur des Kamines und der Rohre im Kamin, die für die Warmwasseraufbereitung vorgesehen sind, ist nicht erfolgt. In zwei längeren Gesprächen mit einem Fachmann (Freund von Ian) kamen wir, was die Aufwände angeht, zu einer Einigung. Der Vorschlag ist, den Restbetrag des Containergeldes für diese Reparatur zu verwenden. Ian meint es bliebe genug übrig.
Gespräch mit Mrs. Aripa Marealle Schulen, Schüler, Flour-Nahrung
Die Abrechnungen der Patengelder für die Schüler waren wie immer vorbildlich. Da, wie jedes Jahr eine Reihe von Schülern die Schule verlässt, hatte Mrs. Aripa eine Liste mit neuen Vorschlägen vorbereitet. Außerdem bat sie uns, eine Schülerin wegen ihrer besonderen Leistungen für weitere Jahre der Ausbildung zu unterstützen.
Unser ‘Poor Patient Fund’, mit dem wir die Versorgung der wirklich bedürftigen Kranken mit Kraftnahrung (Lishe Flour) finanzieren, hat sich sehr gut bewährt. Es wurden in den letzten Monaten 300 kg pro Monat verteilt, da ein Kilo 1.500 TSH kostet, ist unser Budget im November aufgebraucht. Es wäre sicher möglich eine weitere Finanzierung über z.B. ‘Brot für die Welt’ zu erhalten. Wir haben unsere Unterstützung für die Zeit zugesagt bis eine andere Quelle gefunden wird. Die Kosten für ein Kilo Flour erhöhen sich ab November auf 1.600 TSH.
‘MACDA’- Büro , ‘MACDA’-Projekte
Das ‘MACDA’-Büro ist in einem ordentlichen Zustand, allerdings müsste dringend das Dach repariert werden. Im Hotel der Vermieterin werden im Moment umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. ‘MACDA’ hat vereinbart, dass im Zuge dieser Arbeiten auch das Dach des Büros erneuert wird. Danach können auch die noch vorhandenen Kollektoren für die Verbesserung der Stromversorgung installiert werden. Im Lager des Büros liegen noch fast alle restlichen Installationsmaterialien von unserem Solar-Projekt im letzten Jahr.
Das Projekt, das den Frauen aus der Marangu Region rechtliche Beratung und Unterstützung gewährt, soll demnächst gestartet werden. Es gibt inzwischen gut ausgebildete Fachkräfte allerdings in Moshi und Arusha. Diese müssten also anreisen, und da mangelt es dann wieder an den erforderlichen Mitteln. Ian hat mir versprochen sich sofort um dieses Problem zu kümmern.
X-Ray-Station, Besuch bei Dr. Limo
Am letzten Tag, am Nachmittag vor unserem Abflug, haben wir dann noch Dr. Limo in Arusha besucht. Dr. Limo betreibt eine Röntgenpraxis, mit uralten Siemens-Röntgengeräten, er wurde in Deutschland ausgebildet und ist ein, so wurde uns gesagt, guter Röntgenologe. Dr. Limo wohnt in Marangu, er kennt das Marangu Hospital gut, er möchte aus Altersgründen seine Praxis an seine Kinder übergeben, er würde für 2 Tage in der Woche das X-Ray-Projekt mit dem neuen Röntgengerät unterstützen und die Mitarbeiter ausbilden.
Letzter Akt: Übergabe von Pilzen am Flugplatz
Auf dem Weg zum Flughafen wurden uns dann noch fünf kg getrockneter Pilze in einem Karton übergeben mit der Bitte, sie für Frau Lodenkämper mitzunehmen. Ich musste mein letztes Geld zusammenkramen, um die Euro 125.- gleich bezahlen zu können. Leider haben diese Pilze Hamburg nicht erreicht. Auch ein Nachforschungsantrag blieb ohne Ergebnis.
Trotz dieser kleinen Panne war die Reise wieder hochinteressant, ob sie denn auch erfolgreich sein wird, werden die nächsten Monate der Nachbearbeitung zeigen. Auf jeden Fall sind mein Freund Ernst-Ludwig und ich wieder gesund hier angekommen.
Hans-Jürgen Buhre